Bleiben wir noch im Larzac. La Cobertoirada: Die mit Steinen bedeckte Stadt. Man darf sich nicht täuschen lassen. Das, was man heute dort zu sehen bekommt, stammt zumeist nicht mehr aus der Templerzeit. Dieser Ort ist - mit den meisten Besitzungen der Templer - an den Johanniter-Orden überstellt worden. Der hat die Jahrhunderte überdauert. Der Krieg im 14 Jahrhundert mit England verlangte die Errichtung von Stadtmauern und Verteidigungstürmen, die alle nicht aus der Templerzeit stammen.

La Couvertoirade, Dept 12 Aveyron, Midi Pyrenees
Ställe, Scheunen, so was hält nicht ewig oder wird zu klein. Zumeist haben nur die Kirchen oder Kapellen, die nur deswegen die Jahrhunderte überstanden, weil sie immer wieder instandgesetzt wurden. In diesem Ort gibt es eine bedeutende Sammlung von Grabstelen der Templer:

Vorgeworfen wurde den Templern auch, sie hätten Götzen angebetet, Idole. Es ist von Köpfen die Rede, von abgeschlagenen, aus Stein oder Metall, Holz oder Leder, mit zwei oder drei Gesichtern, mit Füßen dran oder auch nicht. Die hätten sie verehrt, angebetet. Sogenannte Baphomets. Ist das so ein garstiger Baphomet? Mußten die Templer deswegen auf den Scheiterhaufen?

Der hier ist jedenfalls nicht von den Templern da angebracht worden, denn die Kapelle von La Cobertoirada ist aus der Zeit der Johanniter. Die Templerkapelle wurde nämlich zu klein.
Manche meinen, diese Grimasse könnte Bezug zu den Kelten haben, zu dem Gott Cernunnos, dem grünen, dem gehörnten Gott der Natur. Dafür spricht der Name des nahen Flüßchens, Cernon. (Das ist jetzt übrigens mal ne Entdeckung von mir, hoffe ich. Das hat nämlich noch keiner der Templerautoren behauptet, soweit ich weiß) Aber haben die sich die Johanniter von der Kelten inspirieren lassen? Oder haben die Johanniter diesen Stein aus dem Schutt der vormaligen Templerkapelle geholt, und ohne zu wissen, was es ist, hier aufgehängt?
Solche Fragen mögen sich vor allem US-amerikanische Autoren und Redakteure kanadischer (!) Tempelrittermagazine stellen. Wer sich in Europa mit ein bißchen offenen Augen herumbewegt, erkennt solche oder ähnliche Fratzen auch vielen anderen romanischen Kirchen oder Kapellen. Macht bei euch daheim mal die Augen auf. Ihr werdet staunen.