2021, Barcelona und Gironès

Wie seit Jahren verbrachten wir die Zeit zwischen den Jahren wieder in Baix Emporda, Katalonien. Diesmal stand eine Kurzreise nach Barcelona auf dem Programm, weil unsere Tochter seit Beginn des Jahres hier lebt. Eine gute Gelegenheit, die Templerkirche von Barcelona zu besuchen, von der ich bisher nur schlecht belichtete Fotos besaß.

Wir trafen uns am Hafen und sie führte uns in einem Rundgang zu markanten Sehenswürdigkeiten, wie etwa der berühmten gotischen Kirche Santa Maria del Mar, bekannt aus dem Roman „Die Kathedrale des Meeres“ von Ildefonso Falcones.

Basilica Santa Maria del Mar, Placa de Santa Maria

Hier ließen wir uns zu einem kleinen Imbiss mit Foie gras nieder, zu der wir uns – obwohl es noch etwas früh am Tage war – ein Glas Cava gönnten. Ich konnte sitzen bleiben, um dieses – wie ich finde – gelungene Foto des Haupteinganges zu knipsen. Obwohl diese Kirche nichts mit den Templern zu tun hat, habe ich mir gestattet, sie hier zu zeigen. Ich finde, etwas zusätzliches Lokalkolorit kann nie schaden. Templer sind ja nicht alles. Und sie lebten damals auch in einem Umfeld, mit dem Wechselwirkungen stattfanden.

Auf dem Rundgang erreichten wir schließlich das sogenannte Barri Gòtic, gotisches Viertel. An einem der Wachtürme des Eingangs zu diesem Viertel findet sich ein

Agnus Dei mit Templerkreuz. Dieses Bild ist sehr häufig (aber nicht ausschließlich) ein Hinweis für die Anwesenheit des Ordens. Der Graf von Barcelona, Jaume I, gleichzeitig König von Aragon und Mallorca, war aufs engste mit den Templern von Barcelona verbunden und gewährte ihnen zahlreiche Privilegien wie die Münzprägung (!), den Betrieb eines Kornspeichers, die Hafennutzung und vieles mehr (Fuguet y Plaza, Los Templarios en la Penìnsula Ibérica, S. 87). Dieses Lamm Gottes diente daher wohl als Wegweiser und auch als Zeichen dieser Verbundenheit, da es an einem so prominenten Ort angebracht war.

Die Templer-Kapelle befindet sich an der Straßenkreuzung der Carrer dels Templers und der Carrer d’Ataülf:

Die Templerkapelle ist das zweite Gebäude auf der rechten Straßenseite. Wie man sieht, ist die Gasse recht eng, sodaß es nicht möglich ist, die Fassade als ganze zu fotografieren.

Templerkapelle Barcelona, Blick vom Haupteingang nach oben
Blick auf die Eingangstür und die Steinbildnisse an deren Konsolen

Ein Blick auf die linke Konsole

zeigt ein männliches Bildnis mit einer Kopfbedeckung, die von Fuguet und Plaza, a.a.O. als Krone gedeutet wird, und mit zwei erhobenen Händen. Die Konsole rechts zeigt das Bildnis einer bekrönten Frau, die nur ihre rechte Hand hebt. Es sei nicht sicher festzustellen, wer hier abgebildet ist. Ich tippe einfach mal auf König Jaume I und seine Ehefrau Eleonore von Kastilien.

Anhang:

Ich habe bei der Durchsicht meiner Urlaubsbilder noch Templerfotos aus dem Gironès entdeckt, für die ich keinen eigenen Beitrag eröffnen möchte. Sie stammen aus April 2019 und zeigen das Templer-Anwesen von Aigua Viva. Man weiß nicht viel über diese Niederlassung. Nach Fugues und Plaza, a.a.O. S. 79, verfügte das Haus

Santa Magdalena del Aigua Viva noch über Ländereien in den benachbarten Orten Caldes de Malavella, Llagostera und Palafrugell und ein Haus in der Stadt Girona.

Der Eigentümer mag keine Besucher und wollte nicht, dass ich Fotos auf seinem Grundstück mache. Ich konnte das Anwesen nur von weitem aufnehmen.

Der Haupteingang

Anfahrt auf den Haupteingang

Zu diesem Templerbesitz finden Sie einen ausführlicheren Bericht hier auf meiner Webseite: http://menzendorff.de/?p=664

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