Die Templer im Larzac
Im Larzac, im Süden Frankreichs, waren die Templer die größten Grundbesitzer. Sie züchteten Forellen, Schafe und Pferde. Sie bauten Getreide an, stellten Mühlen. Sie zierten sich nicht, Dinge anzufassen, aus denen man irgendwie Geld machen konnte. Das war kein reiner Selbstzweck. Sie schafften ihre Erzeugnisse, oder den Erlös, nach terre sainte, in das sog. heilige Land. Nachschub für die Waffenbrüder vor Ort. Zumeist wurde der Hafen von Marseille für solche See-Transporte benutzt. Marseille gehörte damals noch nicht zu Frankreich. Das Rhonetal bildete im Südosten die Grenze.
Der Larzac ist nicht gerade die von der Natur am reichsten beschenkte Gegend, aber die Ritter waren recht tüchtig. Sie konnten mit allem etwas anfangen. In der Region Charente/Poitou zum Beispiel haben sie ein riesiges Marschland (sog. Marais) mit aufwändigen Kanalsystemen entwässert. Im Foret du Temple, östlich von Troyes, Dept. 10 Aude, der alten Hauptstadt der Champagne, haben sie komplizierte Wassergräben installiert. Auch der Bezirk Temple in Paris, der Hauptsitz der Templer in Frankreich mußte zunächst entwässert werden. Überall sollen sie zu dem unterirdische Gänge, Kavernen und sonstige Räume angelegt haben. Fakt ist, sie hatten tüchtige Handwerker und Architekten. Sie hatten Weitsicht und Geld, um die Umgebung ihren Bedürfnissen entsprechend umzubauen.
Im Larzac gibt es mind. drei bedeutende Templerorte, La Couvertoirade, La Cavalerie und das Hauptquartier: Ste. Eulalie de Cernon, oder auf okzitanisch Sent Aulayro del Lorzac:

Ste. Eulalie de Cernon, Dept. 12 Aveyron, Midi Pyrenees
Die Kirche der Commanderie

Das Hauptschiff ist aus der Templerzeit. Die Johanniter haben aber die Richtung des Schiffes von Ost nach West umgedreht.